Künstliche Wasserwege als
potentielle
Grünflächen
Wo einst Schuten und Kräne die Fleete mit Arbeit und Leben erfüllten, liegen diese wertvollen Räume heute weitgehend ungenutzt. In der hochverdichteten Innenstädten ein ungewohntes und rares Gut.
Was fehlt in einer Umgebung die alles hat? Konsum, Kaffee und Künstlichkeit soweit das Auge reicht. Alles ist so neu, geplant und glatt, aber wo findet Natur Stadt? Im Projekt »Grünes Wasser« möchten wir mit künstlichen Einbauten aus rezyklierten und nachwachsenden Rohstoffen, natürliche Lebensraumstrukturen in praktisch vegetationsfreien, künstlichen Wasserwegen schaffen.


Projekt
Im Projekt »Grünes Wasser« möchten wir mit künstlichen Einbauten aus recyclierten und nachwachsenden Rohstoffen, natürliche Lebensraumstrukturen in praktisch vegetationsfreien, künstlichen Wasserwegen schaffen.
Nachhaltige Materialien
Die Installation kommt ohne den Einsatz von Kunststoffen und umweltgefährdenden Beschichtungen aus und basiert auf ressourcensparender Materialverwendung.
Ziele
In einem interdisziplinären Team aus Wissenschaftler*innen, Designer*innen und Forscher*innen erarbeiten wir beispielhaft,
wie künstliche Wasserwege zu Potenzialflächen ökologischer Stadtgestaltung werden können.
Nachhaltige Materialien
Wichtige Ausgangsmaterialien für vielfältige Inseltypen
Team und Netzwerk
Laboratorium auf verschiedenen Ebenen
Modulare Bauweise
Prinzipien von 3 Typen
Vielfältiges Inselleben
Unter- und Überwasserlebensräume
Nachhaltige Materialien
Die Inseln werden vollständig aus nachwachsenden Rohstoffen aufgebaut werden und als aufmerksamkeitsstarke und Lebensraum-erweiternde Wasserelemente die Fleete bereichern.

Die Installation kommt ohne den Einsatz von Kunststoffen und umweltgefährdenden Beschichtungen aus und basiert auf ressourcensparenden Materialverwendung und künstlerischer Konstruktionsweise. Die Inseln werden vollständig aus nachwachsenden Rohstoffen aufgebaut und bereichern als aufmerksamkeitsstarke und Lebensraum-erweiternde Wasserelemente die Fleete. Jährlich fallen durch ausgediente Rotorblätter von Windenergieanlagen Unmengen an Balsaholz an. Bisher wird dieser kostbare Rohstoff oft verbrannt. Im Rahmen des Projektes wird aufgezeigt, wie Balsaholz weiterverarbeitet und als nachhaltiger Holzschaum in Form von Leichtbau-Sandwichmaterial kaskadisch weitergenutzt werden kann. Zudem wird die 3D-Formbarkeit der Sandwichelemente und das Herstellungsverfahren der Vakuuminfusionstechnologie erprobt. In den »Balsaholzschollen« kann so langfristig CO2 gebunden werden. Die Sandwich-Elemente im Kern werden von naturfaserverstärktem Biokunststoff umhüllt. Hierfür kommen Flachsfasern zum Einsatz, die sich nicht nur durch hervorragende mechanische Eigenschaften auszeichnen, sondern zugleich die traditionsreiche Verbindung zum Tuchhandel in Hamburg unterstreichen. Sie werden in Europa angebaut, was den ökologischen Fußabdruck reduziert. Besonderer Fokus wird bei der Entwicklung auf das Biopolymer und seine Verwendbarkeit hinsichtlich Viskosität und Verarbeitungszeit, sowie die Formulierung mit verschiedenen Reaktivverdünnern gelegt.w


Das Inseln
Die Schollen bieten unterschiedliche Unter- und Überwasserlebensräume für sehr unterschiedliche Artengruppen. Die Überwasserhabitate erhalten durch die Balsaholz-Schollen Auftrieb. Diese Lebensräume sind wichtig für verschiedenste Insekten sowie fisch-, körner- und insektenfressende Vogelarten und Säugetiere, die in den unterschiedlichen Vegetationsstrukturen geschützte Orte zum Rasten, Nisten und Nahrung finden. In den Röhrichten gedeihen verschiedene Schilf- und Seggenarten sowie Blutweiderich und Sumpfschwertlilien. In der Schwimmblattzone bilden Gelbe Teichrose, Weiße Seerose und Krebsschere einen begehbaren Teppich. Die Unterwasserhabitate setzen sich aus an Ketten befestigten verschiedenen Strukturen zusammen. Angefangen bei den Wurzelräumen der verschiedenen Vegetationsstrukturen, über Totholz oder Weidestrukturen stellen sie wichtige Lebensräume für das Makrozoobenthos und verschiedene Fischarten dar. Die auf den Inseln wachsenden Pflanzen treiben ihre Wurzeln freihängend in den Wasserkörper aus und bilden nach und nach einen dichten Wurzelfilz. Dabei geben einige Pflanzen, wie z.B. Schilf, über ihre Wurzeln Sauerstoff an das Wasser ab. Gleichzeitig nehmen sie im Wasser gelöste Nährstoffe zur Blattbildung auf. Für die Fische entwickelt sich unter der Insel ein idealer Laichplatz, die Jungfische finden Schutz im Wurzelfilz und Nahrungsgrundlagen durch zahlreich vorkommende Kleinstorganismen. Diese Unterwasserstrukturen können gleichzeitig Wurzelsubstrat, Verankerung und Gegengewicht für kleinere Bäume und Sträucher bieten.

Das Team
Wo Balkenhols Bojenmänner seit Jahrzehnten weder altern noch schrumpfen, schaffen das Fraunhofer WKI und »morgen«. eine wachsende, sich im Laufe der Jahreszeiten verändernde, lebendige Plastik im Freien.



Grünes Wasser ist ein Projekt des Fraunhofer-Institut für Holzforschung, Wilhelm-Klauditz-Institut WKI und morgen. unter der Schirmherrschaft des Fraunhofer-Netzwerks »Wissenschaft, Kunst und Design«.
hallo@grueneswasser.de